Ich bin Brombär und ich bin eine fast zweijährige Eisbärenfrau. Mein Mensch Stefan hat auch viel Ahnung vom Leben im Winter und so beschlossen wir gemeinsam, eine Wintertour in Norwegen anzubieten. Auf dem ersten Bild läuft gerade unsere Fähre in Oslo ein.
Nach vielen Autokilometern und sehr wenig Schnee entlang der Straße treffen wir die anderen Menschen auf rund 1000m über dem Meer in Hövringen bei Otta in einem Hotel, von welchem wir uns in das Gebiet des Rondane Nationalparks begeben wollen. Die Menschen packen alles zusammen, was sie für eine Woche Tour brauchen. Unsere Idee ist natürlich autark unterwegs zu sein, also keine Hütten anzulaufen. So kommen pro Mensch locker 30 bis 35KG zusammen, was sie auf Rucksack und Lastschlitten (Pulka) verteilen. Ich nehme nur meinen Schal und meinen Wollmützenschlafsack mit, falls es richtig kalt werden sollte. Damit die unerfahrenen Menschen sich an den nordischen Winter gewöhnen können, ziehen wir extra erst Mitte April los, wo die Temperaturen bereits milder werden.
Ein traumhafter Beginn der Tour bei Sonne, Wärme, viel Schnee und leichter Orientierung entlang der Loipe.
Endlich verlassen die Menschen die Loipe und wir begeben uns, unseren eigenen Weg suchend, in die Berge.
Unser erstes Camp im Schnee.
Bei Orientierunsstopps und Pausen schaue ich mir immer genau die Gegend an, ansonsten reise ich lieber im Rucksack. Die Menschen haben ganz schön lange Beine und als kleiner Eisbär müsste ich da viel zu schnell laufen, um mitzukommen.
Hier überqueren wir den Rondvatnet, einen der größten Seen im Rondane Gebiet. Die Menschen waren etwas ängstlich wegen dem Wasser zwischen Schneedecke und Eis. Aber als erfahrener Polarbär weiß man, dass es nur das Schmelzwasser des Schnees nach einigen Tagen mit warmen Temperaturen ist. Die Eisdecke darunter trägt selbst noch große Eisbären. Robben habe ich keine gesehen. Die wohnen wohl doch weiter nördlich...
Unser Zweitagescamp im Doralsae. Die Menschen sind ein bißchen müde vom Pulka ziehen (kein Wunder, wer so viel mit sich herum schleppt...) und so beschließen sie, hier die Zelte gegen den dauernden Wind in einen sanften Hang einzugraben und am nächsten Tag eine Tagestour zu unternehmen.
Es wird zunehmend kälter und windiger, was mir natürlich unheimlich gut gefällt. Endlich erlebe ich den nordischen Winter mal so wie er sein sollte.
Da sind wir an einem der höchsten Punkte unserer Tour auf 1450m am Vekilsdalsvatnet. Von l.n.r: Daniel, Mark, Dennis, Beate, Armin, Stefan und ich.
Hier zeige ich den Menschen, wie man sich eine super Schneehöhle bauen kann. Ein tiefliegender Eingang gegen Wind und Schneetreiben, eine höher liegende Höhle, die man mit seiner Körperwärme aufheizt. Hier drin ist es immer kuschlig, egal was draußen für ein Wetter ist.
Es wird immer winterlicher - super! Zum Wind kommen jetzt noch tiefere Temperaturen und Schneetreiben dazu. Es schneit und windet den ganzen Tag. So ist das Polarbärenleben.
Nach einer windigen und stürmischen Nacht sind wir morgends eingeschneit.
Mark fotografiert uns, als wir im Gemeinschaftszelt aus unserem Schlafsack schauen. Die ganze Kochausrüstung ist mit dem hauchfeinen Tiebschnee überzogen, den der Wind in der Nacht hereingeblasen hat.
Langsam wird die Sicht besser, aber die Menschen sind immer noch voll vermummt. Ich bleibe vorsorglich auch mal in meinem Rucksack. Bei so viel Wind kann ein kleiner Eisbär leicht mal davon geweht werden.
Nach 6 Tagen, 5 Nächten und rund 65 Kilometern über See, Berg und Tal sind wir wieder am Hotel.
Teilnehmerstimmen:
"Ich war noch nie im winterlichen Skandinavien und im Schnee hatte ich bisher auch erst einmal übernachtet. Deshalb hatte ich auch nur diffuse Vorstellungen davon, was mich erwarten würde. Nun weiß ich, dass es gar nicht so schwierig ist, eine Woche draußen im Schnee zu verbringen. Es ist einfach mitreißend, richtige Abenteuer selbst zu erleben, der Natur ausgesetzt und mittendrin zu sein. Diese Wintertour hat mein Vertrauen in die Natur noch weiter vertieft." Armin
"Wieder einmal eine großartige, erlebnisreiche Tour. Es war alles dabei – von herrlichem Winterwetter mit blauem Himmel bis hin zu orkanartigem Sturm. Und wir kamen mit allen Gegebenheiten prima zurecht – dank Stefans und Marks sicherer Leitung und Anleitung und das nicht nur auf Anfrage, sondern durch subtile Aufmerksamkeit Eurerseits. Habe viel gelernt über das Leben draußen im Winter und über mich selbst. Ich hoffe auf weitere Touren. Weiterhin viel Erfolg!" Beate
Und weil Du bis hierher gelesen hast darfst Du noch ein Foto sehen, von dem ich eigentlich nicht wollte, dass es veröffentlicht wird. Stefan hat mich heimlich bei meinen Yogaübungen fotografiert:
Wenn Du mitkommen magst: Die aktuelle Ausschreibung ist hier veröffentlicht
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